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Samstag, 30 März 2013 07:22

28.-29.3.2013 Andalusien

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Sieben Prozessionzüge zogen am Gründonnerstag vom frühen Nachmittag bis weit nach Mitternacht durch die historische Altstadt Sevillas. Zehntausende Besucher und Akteure bildeten ein riesiges Menschenmeer. Sowohl per Fahrzeug als auch zu Fuß war über viele Stunden kein Durchkommen durch die Innenstadt. Demut vor den Christur- und Marienstatuen der vorbeiziehenden Züge und Heiterkeit bildeten den Rahmen dieses jährlich wiederkehrenden Schauspiels.

Jede Bodega - und davon gibt es sehr viele in der Altstadt - war bis auf den letzten Platz besetzt. Es wurde gegessen, getrunken, palavert und gelacht. Viele Frauen zeigten sich in ihrem typischen, langen,spitzenbesetzten Kleid und ihren kunstvollen, schwarzen Haarschleiern. Männer trugen dunkle Anzüge und glänzende Schuhe. Nur Touristen und Besucher des Spektakels erkannte man an Freizeitkleidung.

Geduld und Stehvermögen war gefragt, wollte man dieses gewaltige Schauspiel von Beginn bis zum Ende erleben. Die mit Hauben und langen Tuch-Gewändern bekleideten "Büßer" und die Musikanten der vielen Kapellen schoben sich nur in kleinen Schritten durch die engen Gassen und über die weiten Plätze. Immer wieder hielten die Träger der tonnenschweren Pasos inne. Zu bewundern ist die Geduld der Menschen, zumal in den Nachstunden die Temperatur merklich sinkt. Viele Kapuzenfrauen- und männer laufen barfuß, um ihren Leidenswillen besonders zu betonen. Auch kleine Kinder zogen in Trachten zusammen mit ihren Eltern geduldig durch die Gassen.

Auch die Zuschauer sehnten sich spätestens nach einigen Steh-Stunden nach ein Sitzgelegenheit. Doch es hieß durchhalten, denn freie Stühle oder Bänke gab es nicht mehr.

Einige unserer Gruppe besuchten zwischenzeitlich eine Flamenco-Show und zeigten sich begeisterten vom leidenschaftlichen Auftritt der Tänzer.

Am Ende wurde es eine lange Nacht, in der wir erst um 2:30 ins Bett kamen. Müde aber glücklich…

Unseren letzten Tag in Andalusien verbringen wir mit Bildbearbeitung und einer Bildbesprechung. Den Abschluss bildet ein Besuch Grazalemas, wo wir in der Dorfkirche beim Training für einen weiteren Umzug fotografieren dürfen, bei dem eine tonnenschwere Marienstatue von 48 Frauen getragen wird.

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