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Dienstag, 10 Mai 2016 16:00

30.4.-7.5.2016 - Fotoreise Andalusien

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Standen in den vergangenen Jahren bei unseren Andalusien-Reisen die Semana Santa, die Heilige Woche vor Ostern, im Mittelpunkt, so konzentrierten wir uns nun auf die historischen Städte Granda und Cordoba. Auch für die Landschaften zeigten wir heuer mehr Interesse, und natürlich für die Weißen Dörfer, die als prägnante „Flecken“ in der meist grünen Landschaft Andalusien in´s Auge stechen.
Der Ausgangspunkt unserer Aktivitäten lag in diesem Jahr ein wenig weiter nord-östlich im Landesinnern. Ideal positioniert zu Cordoba und Granada. In dem idyllisch gelegen Landhotel nahe des Dorfes Zuheros fühlten wir uns sofort wohl. Die Anlage war einst ein Farmhaus mit Nebengebäuden und liegt in unendlich weiten Olivenhainen, die diesen Landstrich prägen. Die großflächigen Reihen von Olivenbäumen wirken wie riesige Schachfelder in der hügeligen Landschaft.
Wie immer auf unserer Fotoserien erkunden wir nach einer Einführung im Hotel die nahe Umgebung. Zumal mit seinen weiß getünchten Häusern, stillen Gassen und der imposanten Burgruine bieten dabei gute Motive. zumal wir den Ort zu unterschiedlichen Zeiten und damit verschiedenen Lichtsituationen unter die Lupe nehmen. Beim Schlendern durch die Gassen machen wir Bekanntschaften mit - zu meist älteren - Bewohnern des Ortes, die uns mit Informationen versorgen und gern auch einmal als „Model“ posieren.
Schon am zweiten Tag machen wir uns auf nach Cordoba, der einstigen Metropole zur Zeit der muslemischen Emirate. Die Stadt mit heute 330.000 Einwohnern galt in ihrer Blütezeit im Zehnten Jahrhundert als „eine der größten Städte der bekannten Welt“ mit einer halben Million Bewohnern. Cordoba strahlt heute eher eine kleinstädtische Atmosphäre aus mit einem ruhigen Gang ohne Hektik.

Einstige Metropole Cordoba
Strahlender Mittelpunkt der Stadt ist fraglos die Mezquita-Catedrale, die drittgrößte ihrer Art weltweit. Das mächtige Bauwerk mit 860 Säulen war einst eine Moschee und wurde nach Rückeroberung der Christen ab 1236 zur christlichen Kathedrale geweiht. In der Folge wurde im Inneren des Gebäudes über 200 Jahre hinweg ein gewaltiges Kirchenschiff errichtet. Für uns Fotografen bietet der Ehrfurcht erweckende Bau interessante Lichterspiele und spannende Perspektiven.
Auf der Heimfahrt zu unserem Hotel halten wir Ausschau nach interessanten Stellen für die Landschaft-Fotografie. Das ist erforderlich, weil wir zum ersten Mal in dieser Region unterwegs sind und uns erst einmal orientieren müssen in der neuen Umgebung. Dabei gilt es vor allem auch strategisch vorzugehen und Plätze zu finden, an denen man mit dem Fahrzeug halten kann. Das ist bei den kurvenreichen und teils engen Straßen nicht einfach, und so müssen wir auf einige interessante Punkte verzichten, weil ein Anhalten schlicht nicht möglich ist. Aber wie immer finden wir einige gute Stellen, die wir in den kommenden Tagen näher betrachten können.
Bei einer gemeinsamen Bildbesprechung im Kaminzimmer unseres Hotels zeigen sich Tags darauf die besonderen Interessen der Teilnehmer. Reizt den einen vor allem die Street- und Reportage-Fotografie, so hat die andere vor allem ein Faible für die Architektur. In beiden Bereichen bieten sich viele Motive, zumal Cordoba mit seiner arabisch-europäischen Mischkultur eine ganz besondere Ausstrahlung hat.
Am Nachmittag fahren wir dann hinein in den angrenzenden Nationalpark mit seinen weit auslaufenden Hügeln und schroffen Berghängen. Nach einem Fußmarsch hinauf zu einer Burg mit einem kleinen Kirchlein bietet sich uns ein grandioser Blick über die harmonisch geformte Bergwelt. Danach durchqueren wir auf engen Straßen und einspurigen Wegen die eigenwillige Landschaft, um am Ende in den Hallen eines stillgelegten Bahnhofes zu landen, die jetzt als Gaststätte fungieren. Die ganze Anlage erinnert ein wenig an ein Museum. Essen und Trinken aber schmecken in den meterhohen Gebäuden allemal, und wir sind mittendrin im wahren Leben dieser Region.

Alhambra mit Verzögerung
Am nächsten Tag machen wir uns auf nach Granada, diesem mystischen Ort am Rande der Sierra Nevada. Die Stadt ist beladen von einer ausgeprägten Historie. Phönizier und Iberer siedelten hier am Rande der umliegenden Berge auf fruchtbarem Boden, bevor in späteren Jahrhunderten Römer, Westgoten und schließlich Mauren ihre Spuren hinterließen. Letztere waren es, die rund sieben Jahrhunderte in der Stadt und Region herrschten, bevor der letzte nasridische Herrscher die Stadt an Königin Isabella von Kastilien übergab.
Die Hauptsehenswürdigkeit Granadas ist zweifellos die Alhambra, diese Ansammlung von Palästen, Gärten und Wasserspielen. Dieses mächtige, historische Bauwerk steht natürlich ganz oben auf unserem Plan. Doch Überraschung: es gibt keine Karten mehr für diesen Tag. Als ich das letzte Mal die Alhambra besuchte, gab es beim Kartenkauf keinerlei Probleme. Aber die Zeiten haben sich anscheinend geändert. Offizielle Aussage: Karten zur Vorbestellung gibt es erst ab 1. Juni 2016 oder für den Fall, dass eine andere Gruppe absagt.
Wenn nicht von innen, so wollen wir die Alhambra von außen mit unseren Objektiven in´s Visier nehmen. Vom Albaicin, dem ältesten Stadtteil Granadas, haben wir einen eindrucksvollen Blick auf die Anlage. Die schneebedeckten Berge im Hintergrund bilden zudem einen kräftigen Kontrast. In den vielen kleinen Gassen und zwischen überwiegend weiß getünchten Häuser finden wir zudem viele interessante Motive.
Gleichzeitig bleiben wir am Ball beim Versuch, Karten für die Alhambra zu bekommen. Wolfgang kontrolliert immer wieder per Handy den Stand der Dinge, und tatsächlich kommt sein Aufschrei: „Es sind Karten frei !“ Wir schlagen natürlich sofort zu und planen, auch am nächsten Tag noch einmal nach Granada zu fahren und uns die Alhambra von innen anzuschau´n.

Bauliche Glanzpunkt des maurischen Stils
Geplant, getan. Am nächsten Tag öffnen sich uns die Tore des ehrwürdigen Komplexes. Nachdem wir zuerst die Gärten der Anlage ausgiebig betrachtet und fotografiert haben, bestaunen wir die baulichen Meisterwerke im Inneren dieser einst bedeutenden Stadtburg, die als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils und der islamischen Kunst in gilt.
Für uns Fotografen ist hier der Tisch reich gedeckt mit unzähligen Motiven. Die unterschiedlichen Lichtsituationen und feinste Strukturen mit machtvollen Stuckdecken, Wandmalereien und feinsten Ziselierungen sind echte Herausforderungen bei der bildhaften Gestaltung.
Da wir bei dieser Fotoreise zum ersten Mal in dieser Region sind, zeigt sich, dass sich das Hauptinteresse auf Granada und die umliegende Bergregion der Sierra Nevada richtet. Und so sind wir auch am folgenden Tag noch einmal unterwegs, um die Umgebung Granadas genauer zu betrachten. Über uns bleigraue Wolken und Regenschauer sind eine Herausforderung. Doch wir werden wie immer belohnt für unsere Hartnäckigkeit. Eine Schafherde in den Berglandschaft mit zwei Schäfern und ein wundervolles Mohnfeld bieten sich als interessante Motive an.
Mit einer zweiten gemeinsamen Bildbesprechung lassen wir die Woche ausklingen. Nach unseren bisherigen Andalusien-Reisen, die sich vor allem mit der Reportage-Fotografie bei der Semana-Santa-Woche vor Ostern beschäftigten, haben wir ein neues interessantes Ziel gefunden, das sicher auch in den kommenden Jahren bei uns im Programm sein wird.

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